Bewegte Historie,konstante Entwicklung


Dem von August Bier erworbenen Sauener Wald wurde nach Kriegsende zweimal eine Sonderstellung gewährt. 1945/46 erlangte August Bier − entgegen dem üblichen Enteignungsgebot in der russisch besetzten Zone − seine gesamten Ländereien zurück. Und er konnte weiterhin seinen ganzen Wald bewirtschaften.

In der DDR wurde August Bier enteignet. Allerdings verblieben ihm 100 ha Acker und Forst zur weiteren Bewirtschaftung. Nach seinem Tod 1949 erhielt der „Sauener Wald“ einen Sonderstatus. Er galt als forstliches Versuchsrevier. Zunächst betrieben von der Deutschen Akademie für Landwirtschaftswissenschaften in Berlin, ab 1963 vom Institut für Forstwissenschaften Eberswalde, heute HNE Eberswalde.

Die politische Wende 1989/90 war auch eine Wende für den Sauener Wald. Für Freunde dieses Waldexperiments und die Nachkommen August Bier stellte sich die Frage: Welche Perspektiven bieten sich durch die neuen politischen Verhältnisse für den Sauener Wald? Und vor allem: Welche Eigentumsstruktur eignet sich am besten, um den Sauener Wald als Forschungterrain zu bewahren und im Einklang mit den Vorstellungen August Biers weiter zu entwickeln?

Durch Prof. Dr. Conrad. A. Baldamus, einen Enkel von August Bier, kam es zur Gründung der Stiftung August Bier für Ökologie und Medizin. 1992 als eine der ersten Stiftungen in Brandenburg nach der Wende anerkannt. Die Stiftung besitzt die 100 ha des an August Bier überlassenen Waldes sowie weitere 550 ha Naturschutzflächen.