Bedeutende Orte,stille Winkel


Der Sauener Wald und seine Umgebung ist voller Geschichte, vor allem der August Biers. Die Vergangenheit ist daher vielerorts ebenso präsent wie die Gegenwart. Oft verschmilzt auch beides, z. B. in Form restaurierter Gebäude, die eine neue Funktion erhalten haben. Und es gibt auch Orte, an denen sich die Bier’sche Philosophie widerspiegelt, jedoch ein persönlich-direkter Einfluss August Biers nicht gegeben ist, etwa bei den von der Stiftung betreuten Naturschutzgebieten. Insgesamt gesehen, ein Reichtum an kulturellen und natürlichen Sehenswürdigkeiten.

Der Sauener Wald


Der Sauener Wald ist sozusagen der Ort der Orte. Wirkungsstätte von August Bier, heute der Ort, an dem seine Konzeption des Mischwaldes mit den Methoden der gegenwärtigen Wissenschaft fortgeführt wird. Bei Spaziergängen durch den Sauener Wald − mit oder ohne Audioguide − lassen sich ca. 460 verschiedene Baum- und Straucharten bestaunen.

Grabstätte August Bier


August Bier hat seine letzte Ruhestätte neben seiner Frau Anna an einem seiner Lieblingsplätze im Sauener Wald gefunden. Ein großer Findlingsblock, versehen mit den Lebensdaten der Verstorbenen, liegt eingebettet zwischen Rhododendren unter mächtigen Eichen. Er bildet das Zentrum einer Anlage, die an die Stufen eines Amphitheaters erinnert. Das Areal ist denkmalgeschützt. Die Wanderung mit dem Audioguide führt die Besucher auch an der Grabstätte vorbei.

Pappelmuttergarten


Die Bezeichnung Pappelmuttergarten geht auf die zwischen 1950 und 1980 erfolgte forstliche Bepflanzung zurück. Entlang des im Pappelmuttergarten angelegten Raritätenpfades können Besucher mehr als 230 verschiedene Strauch- und Gehölzarten in den Blick nehmen. Darunter der Namensgeber des Raritätenpfades – die Pappel – sowie viele weitere seltene, teils exotische Gehölze, z. B. japanische Kuchenbäume, amerikanische Tulpenbäume, Gelb-Kiefern und reichblühende Ölweiden. Angepflanzt wurden die meisten Gehölze bereits um 1960 von dem Sohn August Biers − Heinrich Bier. 2017 schließlich erfolgte die Anlage des Raritätenpfades. Grundlage für dessen Umsetzung und Konzeption war eine mit dem August-Bier-Preis ausgezeichnete Bachelor-Studienabschlussarbeit. Ein unterhaltsamer Flyer führt die Besucher durch das botanisch vielfältige Areal. Wir laden Sie zu einem kurzweiligen, erlebnisreichen Rundgang mit gehölzkundlichem Hintergrund durch das ehemalige Bier‘sche Versuchs- und Anzuchtskamp im Herzen des Sauener Waldes ein.

Flyer

Damit Sie sich den vielfältigen Raritätenpfad im Pappelmuttergarten leichter erschließen können, stellen wir Ihnen in diesem Flyer weitere Informationen zur Verfügung.

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Naturschutzflächen


2005 wurden der Stiftung August Bier seitens der Landesregierung Brandenburg ca. 400 Hektar Naturschutzfläche übereignet. Aktuell betreut die Stiftung August Bier Flächen in 7 Naturschutzgebieten. Die Flächen sind zugleich Teile von FFH-Gebieten (Flora-Fauna-Habitat) und in einigen Fällen auch Teile von Landschaftschutzgebieten, Biosphärenreservaten, Naturparks oder SPA (Europäischen Vogelschutzgebieten). Erlangen Sie einen Eindruck von „unseren“ Naturschutzgebieten:

Das Naturschutzgebiet „Teufelsluch“ umfasst 50 Hektar. Seit 2005 betreut die Stiftung August Bier in diesem Naturschutzgebiet ein 7 Hektar großes Kesselmoor, welches durch die Untere Naturschutzbehörde Lübben mithilfe einer Windmühle wiedervernässt wird. Das „Teufelsluch“ befindet nordwestlich der Gemeinde Groß Leuthen und ist von einem Kiefernforst umgeben. Das Gebiet ist gekennzeichnet durch typische Begleitbiotope, welche für viele bedrohte Tierarten Lebensraum bieten. Seltene Pflanzen, (Fieberklee, Sonnentau, Moosbeere, Torfmoose) und Tierarten (Seeadler, Eisvogel, Gras-Moorfrosche) sind in diesem Moor beheimatet.

Die Stiftung arbeitet bei der Konzeptionierung der Pflege- und Entwicklungsarbeiten eng mit der UNB Lübben und den örtlichen Forstbehörden zusammen. So wurde im Winter 2006 die Fläche entkusselt und von dem anfallenden Kiefern und Birkenaufwuchs befreit, um den Wiedervernässungsprozess weiter fortzuführen.

Das „Alt-Zeschdorfer Fließtal“ ist ein 125 Hektar großes Naturschutzgebiet bei Treplin im Landkreis Märkisch-Oderland. Die Stiftung besitzt seit 2005 etwa 31 Hektar Kernfläche, welche im Wesentlichen aus fließtalbegleitendem Bruchwald, Reetflächen und Hangwäldern besteht. Das NSG stellt ein in der Grundmoränenlandschaft der Lebuser Platte in SW-NO-Richtung eingeschnittenes Tal dar. Es ist gekennzeichnet durch reich strukturierte Biotopkomplexe der Stillgewässer, naturnahen Fließgewässer, Erlenbruchwälder, Moorwälder und Laubmischwälder. Die Fließ- und Stillgewässer des Gebietes repräsentieren den gesamten Bereich der eutrophen Verlandungsserie. Im Gebiet kommen Elbebiber, Fischotter und Eisvogel vor.

Das Naturschutzgebiet „Matheswall-Schmielensee“ liegt südlich des Dorfes Falkenhagen und ist ca. 80 Hektar groß. Es gehört zum Tal des Platkower Mühlenfließ auf der Lebuser Platte. Das Gebiet ist Teil des Landschaftsschutzgebietes „Seenkette Platkower Mühlenfließ“ Heidelandschaft Worin. Der Schmielensee ist ein natürlich eutropher Rinnensee mit vollständig enthaltener Verlandungszone. Der Matheswall ist eine ca. 10 m hohe Kuppe in der Schmelzwasserzone. Der Mineralboden trägt alte bodensaure Eichenwälder, die steilen Hänge zum Seeufer auch ulmenreiche Hangwälder. Auf organischen Nassstandorten stocken Erlenbruchwälder und Verlandungsröhrichte. Im Gebiet kommen Elbebiber, Fischotter und Eisvogel vor. Die Stiftung August Bier greift in Absprache mit der Unteren Naturschutzbehörde Seelow, der Gemeinde Falkenhagen und dem Landesumweltamt Frankfurt/Oder pflegend ein, um das NSG zu einem artenreichen, natürlichen Waldbestand zu entwickeln. Zusätzlich besteht mit der Gemeinde Falkenhagen ein Wege- und Tourismuskonzept welches durch die Stiftung unterstützt wird.

Die „Calauer Schweiz“ ist ein Naturschutzgebiet südlich des Spreewaldes. Mit ihren Quellen und Mooren, Teichen und Erhebungen zählt sie zu den größten und waldreichsten geschützten Gebieten im Landkreis Oberspreewald-Lausitz im Süden Brandenburgs. Die Stadt Calau und die kleinen Orte wie Buchwäldchen, Gosda, Zwietow, Weißag, Settinchen, Cabel, Werchow und Plieskendorf liegen am Rand dieses Naturschutzgebietes, dessen Idylle Naturliebhaber und Wanderfreunde einlädt. Der bisher älteste Nachweis menschlicher Besiedlung in der Calauer Schweiz stammt aus der jüngeren Steinzeit (4000–1500 vor der Zeitrechnung). In der Nähe des Ortes Settinchen fand man 1937 ein Steinkistengrab mit zwei Feuersteinbeilen. Die Stiftung August Bier betreut seit 2005 ca. 350 Hektar im Kerngebiet der „Calauer Schweiz“ und erarbeitet zusammen mit der UNB Calau, der Naturparkverwaltung Niederlausitzer Landrücken, der Oberförsterei Alt Döbern und regionalen Spezialisten jährlich ein Konzept zur Pflege und Entwicklung dieses Naturschutzgebietes.

Das Naturschutzgebiet „Buckowseerinne“ im Landkreis Barnim mit insgesamt 511 Hektar liegt innerhalb des Biosphärenreservates Schorfheide-Chorin, nordwestlich der Stadt Eberswalde. Landschaftlich zeichnet es sich vor allem durch seine Seen und Kleingewässer sowie die es umgebenden strukturreichen Feuchtwiesen und Auenwälder aus. Die durch die Weichseleiszeit geprägte Landschaft bietet durch ihre speziellen Eigenschaften Lebensraum für eine außergewöhnliche Flora, wie Nasswiesen mit Orchideenstandorten, Ulmen-Hangwälder und naturnahe Erlen-Eschenwälder. Auch besonders geschützte Pflanzenarten, beispielsweise Sumpf-Calla (Calla palustris), Echtes Tausendgüldenkraut (Centaurium erythraea), Sand-Strohblume (Helichrysum arenarium), Leberblümchen (Hepatica nobilis) und Wasserfeder (Hottonia palustris), sind neben gefährdeten Tierarten wie Fischotter (Lutra lutra), Biber (Castor fiber), Kammmolch (Triturus cristatus), Rotbauchunke (Bombina bombina), Bitterling (Rhodeus sericeus) und die Große Moosjungfer (Leucorrhinia pectoralis) sind dort heimisch.

Das Naturschutzgebiet „Pinnower Läuche und Tauersche Eichen“ befindet sich im Landkreis Spree-Neiße, nördlich von Cottbus. Die Flächen sind Teil des FFH-Gebiets im NSG der Pinnower Läuche sowie weiterer Schutzgebiete. Der Landschaftsraum ist von Gewässern und Mooren durchzogen. Das derzeitige Landschaftsbild ist geprägt durch flächige Alteichenbestände mit einem Mischbaumanteil der Kiefer von ca. 40 %. Bei den Flächen handelt es sich um einschichtige Bestände mit wenig Unterstand. Damit unsere Wälder dem fortschreitenden Klimawandel standhalten können, baut die Stiftung August Bier die Reinbestände in arten- und strukturreiche Mischbestände mit einheimischen und standortgerechten Baumarten um. Die Maßnahme bewirkt eine höhere Klimastabilität des Waldes sowie eine positive Auswirkung auf die Hydrologie des Gebietes, eine Erhöhung der Biodiversität und eine Verbesserung der Faunenvielfalt.

Papphaus


Das historisch wertvolle Papphaus wurde 1900 als „Schnitterkaserne“ errichtet und später als Wohnhaus und Dorfgefängnis genutzt. Es folgten Jahre des Verfalls. Und nach aufwendigem Wiederaufbau die Eröffnung im Dezember 2009 als multimedial ausgestattetes Informationszentrum der Stiftung. Seitdem können sich Besucher hier anschaulich über Sauen, den Wald sowie das Leben und Wirken August Biers informieren.

Das Papphaus – in idyllischer und schönster Lage in Sauen, mit Blick auf Quittenbäume und Dorfkirche, ist für eigene Veranstaltungen, z. B. Feiern, Vorträge und Seminare buchbar. Es verfügt über eine voll ausgestattete Küche und einen gemütlichen Gastraum. Bei Interesse schreiben Sie uns gerne eine Mail.

Försterei


Das Gebäude in typischer Klinkerbauweise ist inmitten des Sauener Waldes gelegen. Von hier wird die Stiftung in allen Belangen geleitet.

Das Dorf Sauen


Gräberfunde aus der Bronzezeit, 1346 erstmalig urkundliche Erwähnung. Heute ein Dorf auf insgesamt 935 ha Fläche mit rund 100 Einwohnern und Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft „Historische Dorfkerne“. 2016 Gewinner im Bundeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“. Neben den vielen restaurierten Gebäuden aus dem 18. und 19. Jahrhundert, meist Klinker auf Feldsteinsockel, machen zahlreiche Feste und kulturelle Veranstaltungen das Dorf Sauen für Besucher interessant.

Sauener Forst und Grüntausch


Die Stiftung August Bier arbeitet eng zusammen mit zwei privatwirtschaftlichen Unternehmen, die dieselben Bier’schen Waldumbau- und Nachhaltigkeitsprinzipien verfolgen:

Die Sauener Forst und Gewerbe GmbH, seit mehr als 20 Jahren in Brandenburg tätig, berät Privatwaldbesitzer und andere Kunden rund um alle Fragen zum Forstbetrieb. Sie bewirtschaftet Forstbetriebe, erstellt fundierte Gutachten und Bewertungen und realisiert umfassende Maßnahmen für einen klimastabilen, ertrag- und strukturreichen sowie wertvollen Wald. Detaillierte Informationen erhalten Sie auf: www.forst-sauen.de

Die Grüntausch GmbH ist eine Agentur für Umweltplanung. Ihre Tätigkeitsfelder umfassen die Unterstützung bei baulich bedingten Kompensationsmaßnahmen, die Planung und Realisierung ökologischer Flächenaufwertungen, die Umweltbaubegleitung zur rechtssicheren Umsetzung von Bauprojekten und ökologische Dienstleistungen für Planungsbüros und Eigentümer. Detaillierte Informationen erhalten Sie auf: www.gruentausch.de