Wem gehört der Wald?
Wald in Deutschland (über 11 Mio. Hektar 32 % Fläche) hat einen besonders hohen Stellenwert in der Gesellschaft: Seine Leistungen sind gefragt wie nie: Holz, Kohlenstoffspeicher, Bodenschutz, Biodiversität, Einkommen, Erholung, Ästhetik und Jagd. All dies und noch mehr wird dem Wald abverlangt. Kein Wunder, dass dem Wald sogar ein eigenes Gesetz gewidmet ist! Nur aufgrund dieser allgemeinen Wertschätzung ist es auch zu verstehen, dass Staat und Kommunen 52 % des Waldes in Deutschland besitzen. Darüber darf man aber nicht vergessen, dass beinahe 5,5 Mio. Hektar Wald (d. i. 48 %) knapp 2 Millionen kleinen und größeren Waldbesitzern gehören, die oft nicht verstehen können, dass Waldeigentum mit den wohl höchsten Gemeinwohl-Verpflichtungen aller Formen von Eigentum belastet wird. Aber honoriert wird dieser der Allgemeinheit zugutekommende, geldwerte Vorteil den Eigentümern nicht. Warum tut man sich so schwer, Leistungen des Waldes anzuerkennen, zu bemessen und zu honorieren? Oder bedarf es einer neuen Marketing-Strategie, um die Leistungen des Waldes und damit der Waldeigentümer im Bewusstsein der Bevölkerung zu verankern? Diese Tagung wendet sich an Waldeigentümer, Waldnutzer und Forstleute. Sie soll aufzeigen, wie die Rechtslage ist, welche Verpflichtungen für den Eigentümer bestehen, an welchen Stellen es sich lohnt, für eine Honorierung bisher unentgeltlicher Leistungen des Waldes zu kämpfen.
Referenten der Jahrestagung 2016 der Stiftung August Bier
Waldeigentum – Rechte und Verpflichtungen | U. Böcker |
Wald als Spannungsfeld zwischen Holznutzung und Naturschutz | Prof. Dr. M. Suda |
Wofür will oder sollte der Waldnutzer zahlen? | Prof. Dr. P. Elsasser |
Gemeinwohlanforderungen an den Wald - Vertragsnaturschutz als Ausgleich? | F. Schmitz-Jersch |
Was kostet Naturschutz im Wald? | Prof. Dr. B. Möhring |
Wald in der Generationenfolge | Dr. R. Wierling |
Eigentum und Wertverlust – im "Zwielicht" zwischen Gesellschaft und Politik? | G. Beyer |
Mediale Vermittlung der Thematik an die Waldnutzer | L. Schulz-Trieglaff |