30 Jahre Stiftung August Bier: Der Wald muss leben!

Nach 30 Jahren wirft die Stiftung einen Blick zurück, aber vor allem voraus. Was ist die Zukunft des Waldes? Der Wald muss leben! Prof. Dr. August Bier erwarb 1912 das Gut Sauen, um hier am komplexen biologischen Modell eines Waldes sein Experiment des Waldumbaus zu starten. Der „Sauener Wald“ wurde 1945 enteignet, während der DDR-Zeit als Versuchsrevier der Forsthochschule Eberswalde (jetzt HNE) genutzt und nach der Wende in die gemeinnützige Rechtsform einer Stiftung überführt. Nach 100 Jahren sachkundiger Pflege zeigt sich jetzt ein Mischwald, der heute gleichsam das Vorbild für das Deutsche und besonders das Brandenburger Waldumbauprogramm bildet. Aber jetzt stellt sich ein Luxusproblem für Ost-Brandenburger Verhältnisse heraus: Die flächendeckende Buchen-Naturverjüngung! Viele aktuelle Fragen tun sich auf:

  • Hat die Buche hier eine klimatische Chance? Wenn ja: wie formen wir aus der Buchen-Naturverjüngung wieder einen Mischwald mit möglichst vielen unterschiedlichen und klimaresilienten Baumarten?
  • Welche Rolle spielt die vielfältige Bodenfauna für Bestand und Baumwachstum, wie beeinflussen sie sich gegenseitig?
  • Welcher Wald speichert maximale CO2-Mengen für verwertbare, langlebige Holzprodukte?
  • Was bedeutet die Klimaänderung für die praktische Forstwirtschaft? Zwingt sie uns zu neuen Zielvorgaben?
  • Wie werden ökologische und soziale Leistungen der Forstwirtschaft ausgeglichen?
  • Haben wir ein ausreichendes Wald-Wissen, oder brauchen wir jetzt vermehrt Forschung und entsprechende „Reallabore Wald“?

Referenten der Jahrestagung 2023 der Stiftung August Bier

30 Jahre Stiftung August Bier, 110 Jahre gelungener WaldumbauProf. Dr. Conrad Baldamus
Die Bedeutung der Bodenorganismen für den WaldProf. Dr. Willi Xylander
Neue Baumarten und Herkünfte im KlimawandelDr. Muhidin Seho
Brauchen wir Wald-Reallabore?Prof. Dr. Reinhard Hüttl
Exkursion durch den „Sauener Wald“ mit Diskussion der VortragsthemenMonique Müller und Referenten